Quelle und Ursprung der eigenen Masken

Eine Reise in mich.

Die Verbiegung meines Selbst

 

Es ist ein kühler sonniger Tag. Ich gehe in der Sauna, bin dort fast alleine. Es ist dort nicht allzu heiß.

Mein Körper und mein Gefühl sind gerade sehr fein, schon den ganzen Tag. Vor meinen geistigen Augen finden immer wieder eigenartige Verzerrungen statt, die sich dann auf den ganzen Körper ausdehnen. Es kommt und geht in Wellen, recht schnell hintereinander. Ich sitze und schwitze. Die letzten Menschen verlassen die Sauna.

In dem ganzen fühlt sich etwas an wie ein Kampf. Und ich fühle hinein, lasse all das zu. Immer wieder gehen so Verzerrungen durch mich hindurch. In Bilder, im Körper und ich bemerke das immer mehr.

Ich lenke mich nicht mehr ab und öffne mich dieser feinen Form des Ausdrucks. Es ist nichts, was sich richtig heftig anfühlt. Im Außen wäre wahrscheinlich nichts wahrzunehmen. Die innere Stimme sagt mir, folge dem. Der Mentor in mir wird ganz wach und klar und aus Freiheit wähle ich den Weg des fühlen

Und tatsächlich, die Wahrnehmung wird klarer, in mir ist etwas richtig verzerrt, schräg, ganz fein, verbogen. Ich kann das genau spüren und fühlen und die inneren Bilder gleichen dem.

Ich lasse mich weiter darauf ein. Und auf einmal bemerke ich einen Inneren Kampf. Etwas in mir will sich zeigen und etwas anderes will es nicht wahrnehmen.

Ich spüre diesen Kampf, der wohl schon lange in mir ist und fasse einen Entschluß: Ich lasse mich auf das, was da ins Bewußtsein kommen will, ein.

Inzwischen läuft mir der Schweiß von der Stirn. Ich gehe nicht raus und lauf innerlich nicht weg. Die Sonne scheint in leichtem Abendrot.

Ich schließe wieder die Augen. Eine kurze Verschnaufpause war notwendig. Dann lasse ich den Kampf sein und lasse mich in mich fallen.

Auf einmal tuen die Verzerrungen richtig weh – Schmerz kommt auf, wieder ganz fein. Ich falle tiefer hinein und fühle den Schmerz. Er darf sein.

Urplötzlich, ich es fällt mir wie Schuppen von den Augen, das Verzerren, Verbiegen ist ein Ausdruck in mir.

Und die Information kommt zu mir: Ich habe mich verbogen, eine Maske aufgesetzt, war nicht mehr ich selbst, so wie ich bin, und habe in einem Alter, weit vor dem Denken, mich verbogen um Liebe und Anerkennung zu bekommen. Ich mußte mich dafür verbiegen, weil ich doch geliebt  und gesehen werden wollte. Und der Spiegel im Außen hat mir immer wieder gezeigt, daß mein Wesen, so wie es durch den kleinen Körper durchschien, so nicht gewünscht war. Ich hatte damals keine Wahl. Und so habe ich mich in meinem Leben immer weiter verbogen, die Masken ausgefeilter gestaltet, um Liebe, Anerkennung zu erhalten  und gesehen zu werden. Alle möglichen Masken habe ich mir angeschafft, nur um das zu bekommen, was ich mir in dem Alter, wo es angefangen hat, nicht geben konnte. So habe ich mich als Wesen verraten, so fühlte es sich an, um den Menschen zu gefallen. Das war zu diesem Zeitpunkt ein notweniger Akt der Selbstliebe.

Ich verlasse die Sauna, wohl viel tiefer in mir, echter, ich muß mich nicht mehr verbiegen, für niemanden mehr.

Möglich ist das tiefe, ganz feine Fühlen, weil ich mein Bewußtsein dafür geöffnet und geschult habe.  Das bringt mich in die Lage, den Quell von meinen Masken zu erkennen.

Etwas in mir hat sich immer weiter verfeinert, und in meiner Bereitschaft Unstimmigkeiten in mir aufzuspüren und zu fühlen. Weil ich die Quelle gespürt habe, kann ich bewußt entscheiden, ob ich in einem Kontext eine Maske aufsetzen will.

Ich bin mir auf die Schliche gekommen, durch Bemühen und Selbstbeobachtung..